Das Haus Targaryen ist das letzte verbliebene königliche Haus, nachdem Aegon und seine Schwestern die sieben Königreiche vereinten. Sie stehen an der Spitze der Pyramide im feudalen System und haben die herrschaftlichen Häuser unter sich, die wiederum die noblen Häuser unter sich haben, die wiederum die unbedeutenden und ritterlichen Häuser als ihre Vasallen ansehen. In der Theorie hat der König die letzte Entscheidung über alle Dinge in Westeros. In der politischen Realität müssen aber auch die Herrscher auf dem eisernen Thron die Diplomatie im Auge behalten und mischen sich daher nur selten in die Belange der unterschiedlichen Regionen ein. Dafür erhalten sie von allen Teilen des Landes Steuern und darüber hinaus Truppen, sofern zu den Bannern gerufen wird.

Der tatsächliche Adel unterscheidet sich in zwei Kategorien: Jeder Landstrich verfügt über eine Vielzahl von noblen Häusern aber nur über ein herrschaftliches Haus. Die noblen Häuser sind für einen bestimmten Landstrich, eine Stadt oder eine bestimmte Region zuständig und haben dort Ländereien. Viele von ihnen haben eigene Vasallen und Ritter, die in Form von niederen und unbedeutenden Häusern unter ihnen in der Hierarchie stehen. Für ihr herrschaftliches Haus, ihrem sogenannten Overlord, übernehmen sie alltägliche Aufgaben wie das Eintreiben von Steuern, die Wahrung des königlichen Friedens, Gerichte, Rekrutierung von Truppen und die Versorgung der Bevölkerung.

Beim herrschaftlichen Haus, dem Overlord, handelt es sich um einen der sieben Herrscher der Regionen von Westeros. Sie vergeben Land in ihren Regionen, übernehmen die Kontrolle und Überwachung des Adels und sind nur dem König unterstellt. Es ist an ihnen neue Häuser zu schaffen oder andere zu verbannen, Frieden zu halten und zu den Waffen zu rufen. Aufgrund der Geschichte in vielen Landstrichen ist die Position der Overlords von Spannungen überschattet, so etwa im Reach, wo die Tyrells erst seit Aegons Eroberung die Gardeners als Overlords verdrängt haben. Darüber hinaus haben manche der Häuser zusätzliche Titel - etwa die Wächter des Nordens im Fall des Hauses Stark.

Den großen Teil der Adeligen machen die niederen Häuser aus. Sie mögen einen Platz in den Geschichten haben und manche von ihnen waren einst und in früherer Zeit von hoher Bedeutung, heute sind sie aber nur noch ein kleines Rad in der Geschichte. Adelige Häuser dieser Stufe verfügen über ein wenig Land, ein paar Weiher oder Dörfer oder gar kein eigenes Land mehr. Manche von ihnen haben den Zugang zum Adel durch Handel oder Leistungen in den Kriegen und Rebellionen verdient und tragen heute einen eigenen Lord-Titel als wichtigstes Vermächtnis. Sofern sie nicht über eine lange Geschichte verfügen, spielen diese Häuser nur eine geringe Rolle in den Vorgängen am Hof und fristen ein eher einfaches Dasein. Die meisten dieser einfachen Häuser entstehen zum Beispiel durch die Vergabe der Ritterwürde in Verbindung mit ein wenig Land. Daher sind sie einem Lehnsherren untergeben - meist jenem, der ihnen den Titel verliehen hat.

Der niederste Rang im Adelsgefolge ist der einfache Ritter. Er ist mit Ser und Nachnamen anzureden. Stellen wir uns also vor, dass wir einen Ritter mit dem Namen Paxton haben, wäre die richtige Anrede im höflichen Fall "Ser Paxton". Die Nutzung des Titels Ser findet aber nicht nur bei gesalbten und geschlagenen Rittern statt, sondern dient in vielen Fällen auch als Höflichkeitstitel für Kämpfer auf dem Schlachtfeld. Ein Mann, der seinen Wert kennt, wird eine andere Person aber darauf hinweisen, wenn er den Titel Ser nicht verdient hat.

Interessant wird es bei den Titeln Lord oder Lady. Generell haben alle Adeligen und besonders die Oberhäupter der Familien einen Anspruch auf diesen Titel. Es ist aber vollkommen normal, dass die einfache Bevölkerung einen Adeligen mit diesem Titel anspricht. Sprich, ob nun Vater oder Sohn aus einem adeligen Haus - ein Diener würde sie beide mit dem Titel Lord ansprechen, obwohl eigentlich nur der Vater diesen Titel aufgrund seiner Stellung verdient hat. Lord und Lady hat sich aber als generelle Ansprache unter Adeligen und gegenüber Adeligen durchgesetzt.

Zuletzt gibt es noch die feudalen Anreden für Herrscher. Der König und die Königin sind mit eure Majestät anzusprechen. Auch eure königliche Hoheit wäre ein angemessener Titel. Für Prinzen und Prinzessinnen gelten eben diese Ränge als Titel, wobei auch sie Hoheiten sind - wenn auch nicht königlich. Besonderheiten sind hier die dornischen Lords, die allesamt Prinzen und Prinzessinnen sind und somit aus der gewohnten Rangfolge fallen.